Am ersten September Wochenende waren zwei Tristar-Athleten beim legendären Triathlon in Roth am Start und absolvierten dort sehr erfolgreich ihre erste Langdistanz. Nadine Scherübl und Dennis Zimmermann konnten beide die Langdistanz in unter 10 Stunden finishen! Herzlichen Glückwunsch an beide für diese starke Leistung!
Nachfolgend ein ausführlicher „Race Bericht“ von Dennis. Viel Spaß beim Lesen. 🙂
Race Report – Langdistanz Premiere – Challenge Roth 2021
Nach unruhigen Nächten mit Wahnvorstellungen, dass 2 Ersatzschläuche oder sämtliche Kartuschen sowie Handluftpumpe wohl eher nicht reichen werden, klingelt um 3:59 der sanfte innere Wecker, welchen ich sonst werktags auch gerne hätte.
Auch die Vorstellung mir im letzten Moment noch eine Erkältung einzufangen, welche ich in der Rennwoche mit literweise Ingwerwasser zu besänftigen versuchte, ist jetzt auch durch.
Die sonstigen übrigen Begleiterscheinungen (meist in sitzender Haltung) kennt ja hier jeder, daher möchte ich gerne darauf verzichten.
Noch schnell 2 Nutellabrote eingeschoben und schon geht es los in Richtung Wechselzone, zu checken ob meine Reifen noch Luft haben (gehört natürlich noch zu den oben erwähnten Wahnvorstellungen).
Der Kanal ist noch vernebelt, was einen wunderschönen Anblick des Schwimmstartes ermöglicht und nach hippeligen Rumtreiben in der Wechselzone geht es endlich in den Vorstartbereich meiner Startgruppe und in das erstaunlicherweise angenehme Wasser. War wohl der Aufregung entschuldigt, denn normalerweise friere ich im Wasser wie ein junges Reh.
Überraschenderweise finden sich neben meines Fanclubs auch sonst relativ viele Zuschauer am Kanal ein, was in den nächsten beiden Disziplinen sogar noch besser wird. Vieles zwar aufgrund der Beschränkungen anders, aber dennoch ein absolutes Highlight.
Nach gemächlichen ca. 68 Minuten Schwimmen ab aufs Rad, die Sonne kommt hervor und der Wind hält sich zurück.
Auch das gute Pfund Gel mit Himbeergeschmack findet problemlos seinen Weg da wo es hin soll, wobei nach einiger Zeit dann doch die Freude überwiegt, für das Laufen eine neutrale Geschmacksrichtung gewählt zu haben.
Mit Wattwerten möchte ich hier nicht um mich schmeißen, auf jeden Fall waren diese auf der ersten Runde natürlich wie immer zu hoch.
Hatte mir die Strecke zwar nicht so bergig vorgestellt, doch mit dem Selbstbewusstsein einen angehenden Profi am Berg(matting) der Wahrheit bezwungen zu haben, geht es doch exzellent die Hügel drüber.
Anfangs noch etwas skeptisch wegen der um ca. 10km verkürzten Strecke, dankt es mir mein Nacken als ich nach ca. 4:38h vom Rad steigen darf.
Da ich anscheinend wohl deutlich mehr getrunken als geschwitzt hatte, lege ich nach dem Wechsel noch einen längeren Boxenstopp ein und los geht es auf die Laufstrecke vorbei an den motivierenden und super gelaunten Helfern.
Nach kurzem und erfolgreichen Ausdehnen von rückseitigen Oberschenkelkrämpfen husche ich an meinem weltklasse Fanclub vorbei und mit überraschenderweise guten Füßen für längere Zeit am Kanal entlang.
Ab km 30 wird’s zäh, vor allem am letzten Anstieg, doch Zuschauer und der Gedanke eines Finish lassen die müden Haxxn unterbewusst ausblenden. Völlig von Sinnen beschleunige ich kurz an der Verpflegungsstation um dann natürlich wieder langsamer zu werden.
Zurück in Roth ist der Zielteppich nah und auch eine Bodenwelle im grünen Teppich kann das Finish nicht stoppen.
Hatte ich mir vorher fest vorgenommen im Ziel nicht gleich auf die Uhr zu drücken, weil ich das lächerlich finde, mache ich es natürlich trotzdem und bin nach 9:32h froh, meine erste Langdistanz im Sack zu haben. Zur Re-Hydrierung abends noch ein paar Gläser Weißwein und ohne Wahnvorstellungen ins Bett 😉